A Sichttiefen-Messung

Einleitung

Ein außerordentlich einfaches Gerät, mit dem der interessierte Beobachter oder die interessierte Beobachterin die Transparenz von Wasser abschätzen kann, ist die Secchi-Scheibe. Der Messvorgang enthält immer eine subjektive Entscheidung der Person, die die Scheibe beobachtet. In unserem Seenprogramm kommt eine weiße, kreisrunde Scheibe mit einem Durchmesser von ca. 20 cm und einem Gewicht von ca. 1,5 kg zum Einsatz. Im Mittelpunkt der Scheibe befestigt ist ein mit einer Längenskalierung versehenes Drahtseil zum Absenken der Scheibe. Die so erfasste Tiefe dient als Maß für die Trübung des Wassers (DIN 1999). Sichttiefen nach Secchi geben eine Annäherung an den Trophiegrad (LAWA 1998).

1. Auswahl der Messstelle

Die optimale Dauermessstelle liegt über der tiefsten Stelle eines Gewässers bzw. eines Gewässerbereichs bei größeren Seen.
Falls das Hinausrudern zu dieser Stelle zu aufwendig ist, genügt eine Messung in Ufernähe bzw. vom Steg aus, solange keine Bodensicht herrscht. Sobald diese eintritt, ist das Hinausrudern zu einer tieferen Stelle ohne Bodensicht wünschenswert, um die maximale Sichttiefe zu erfassen. Die Auswahl der Messstelle kann somit flexibel gehandhabt werden. Bitte auf die Rückseite des Protokolls "Steg- bzw. Bootmessung" notieren.

2. Tag der Messung

Nach Möglichkeit sollte die Messung immer am gleichen Wochentag durchgeführt werden. Es werden möglichst zeitgleiche und somit gut vergleichbare Messungen an allen beobachteten Gewässern angestrebt. Um die Auswirkung von unterschiedlichen Großwetterlagen auf die Messergebnisse möglichst gering zu halten, werden folgende Schwerpunkttage für die Messung vorgeschlagen:
1. Montag
2. Freitag
3. Samstag

Die optimale Zeitspanne für die Messung beginnt auf Grund von günstigen Lichtverhältnissen am Vormittag und reicht bis zum frühen Nachmittag. Selbstverständlich sollte der Messrhythmus der individuellen Tagesgestaltung untergeordnet werden.

3. Einfallswinkel des Lichtes

Da Reflexionen des Lichtes auf der Wasseroberfläche die Sichttiefen-Messung behindern, sollte sich der Betreuer bei einer Stegmessung aus dem Einfallswinkel des Lichtes weg und zum Schatten hinwenden. Auf dem Wasser sollte die Messung im Schatten der Bootswand, also in einem beschatteten Bereich der Wasseroberfläche, durchgeführt werden. Während der Messung sollte die Wasseroberfläche nach Möglichkeit nicht gekräuselt sein.

4. Durchführung der Sichttiefen-Messung

Die Scheibe wird langsam in einem beschatteten Bereich der Wasseroberfläche hinabgelassen, bis ihre Oberfläche für das menschliche Auge gerade unsichtbar wird. Die dazugehörige Tiefe wird als Sichttiefe 1 im Protokoll notiert. Anschließend wird die Secchi-Scheibe langsam noch etwas tiefer hinabgelassen, bis sie ganz aus dem Blick verschwunden ist. Nun wird die Sichtscheibe langsam wieder nach oben gezogen. Die Tiefe, in der sie wieder sichtbar wird, wird als Sichttiefe 2 festgehalten. Die entsprechenden Wassertiefen lassen sich jeweils an den Markierungen des Drahtseils ablesen. Den Mittelwert der beiden Tiefen nennt man die Secchi-Tiefe.

Sichttiefen-Messungen und Wochentage (Statistik)

Sichttiefen-Messungen erfolgen schwerpunktmäßig an folgenden Wochentagen:
Sonntags: 38 %
Montags: 22 %
Samstags: 11 %
Freitags: 8%
(Ermittlungszeitraum: 1991-2012)

Position bei der Sichttiefenmessung (Steg / Boot)

Die Position bei der Sichttiefenmessung nach Seen können Sie als PDF-Aufstellung herunterladen...

Literatur