Grebiner See

Der Grebiner See ist ein stabil geschich­teter See mit niedrigen Tiefen­wasser­temperaturen. An diesem Gewässer wurden zum ersten Mal die Bedeutung der `intensiv bewirt­schafteten´ Acker­felder im Einzugs­gebiet und mögliche Auswir­kungen unter Berück­sichti­gung von Schwemm-, Drain- und Nieder­schlags­wasser auf den See wissen­schaftlich untersucht. Dieses Forschungs­projekt wurde von Prof. Dr. W. Ohle, Max-Planck-Instituts für Limnologie in Plön, durchgeführt. Die Ergebnisse wurden 1974 unter dem Titel "Seen­therapie - ein Kapitel des Umwelt­schutzes" veröffent­licht (in: Umwelt­schutz an Nord- und Ostsee. Flens­burger Hoch­schultage 1973: 97-118). In Folge der Unter­suchungen über die Ursachen der "rasanten Seen­eutrophie­rung" wurden zur Abschwä­chung und zur Steuerung der Eutro­phierungs­prozesse im Grebiner See auch "Therapeutica" im Sinne einer Seen-Therapie zum Einsatz wie hypolim­nische Belüftung, die Bentonit- sowie die Aluminiumsulfat-Therapie angesetzt. Nach Ohles Messungen lag die 1% Licht­grenze vor Beginn dieser Maß­nahmen am 28. Juni 1971 bei 5,6 m und rückte ein Jahr danach, am 26. Juni 1972, auf 11,5 m herab. Die 1% Licht­grenze liegt ungefähr 2,5 mal tiefer als die Sicht­tiefe, in der noch 5% der auf die Wasser­ober­fläche ein­fallen­den Licht­energie zu messen sind. Umgerechnet lagen die Sichttiefen also im Juni in den Jahren vor resp. nach Ohles Sanierung bei ungefähr 2,2 resp. 4,6 m. Im Rahmen des Seen-Beobachtungs­programms konnten im Jahre 1991 ausschließlich in der ersten Saison Ende Juni bis Ende September (27.-39. KW) Sicht­tiefen von maximal 4,1m festgestellt werden. Im Laufe der folgenden zwei Jahr­zehnte nahmen diese konti­nuierlich ab. In den oben genannten Wochen des Jahres 2013 wurden nur noch Sicht­tiefen zwischen 1m und 1,5 m festge­stellt, wobei der letztere Wert die aktuelle maximale erfasste Sicht­tiefe des Grebiner Sees darstellt.