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Seen-Monitoring in der Holsteinischen Schweiz rund um Plön seit 1991
Grebiner See
Der Grebiner See ist ein stabil geschichteter See mit niedrigen Tiefenwassertemperaturen. An diesem Gewässer wurden zum ersten Mal die Bedeutung der `intensiv bewirtschafteten´ Ackerfelder im Einzugsgebiet und mögliche Auswirkungen unter Berücksichtigung von Schwemm-, Drain- und Niederschlagswasser auf den See wissenschaftlich untersucht. Dieses Forschungsprojekt wurde von Prof. Dr. W. Ohle, Max-Planck-Instituts für Limnologie in Plön, durchgeführt. Die Ergebnisse wurden 1974 unter dem Titel "Seentherapie - ein Kapitel des Umweltschutzes" veröffentlicht (in: Umweltschutz an Nord- und Ostsee. Flensburger Hochschultage 1973: 97-118). In Folge der Untersuchungen über die Ursachen der "rasanten Seeneutrophierung" wurden zur Abschwächung und zur Steuerung der Eutrophierungsprozesse im Grebiner See auch "Therapeutica" im Sinne einer Seen-Therapie zum Einsatz wie hypolimnische Belüftung, die Bentonit- sowie die Aluminiumsulfat-Therapie angesetzt. Nach Ohles Messungen lag die 1% Lichtgrenze vor Beginn dieser Maßnahmen am 28. Juni 1971 bei 5,6 m und rückte ein Jahr danach, am 26. Juni 1972, auf 11,5 m herab. Die 1% Lichtgrenze liegt ungefähr 2,5 mal tiefer als die Sichttiefe, in der noch 5% der auf die Wasseroberfläche einfallenden Lichtenergie zu messen sind. Umgerechnet lagen die Sichttiefen also im Juni in den Jahren vor resp. nach Ohles Sanierung bei ungefähr 2,2 resp. 4,6 m. Im Rahmen des Seen-Beobachtungsprogramms konnten im Jahre 1991 ausschließlich in der ersten Saison Ende Juni bis Ende September (27.-39. KW) Sichttiefen von maximal 4,1m festgestellt werden. Im Laufe der folgenden zwei Jahrzehnte nahmen diese kontinuierlich ab. In den oben genannten Wochen des Jahres 2013 wurden nur noch Sichttiefen zwischen 1m und 1,5 m festgestellt, wobei der letztere Wert die aktuelle maximale erfasste Sichttiefe des Grebiner Sees darstellt.